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„Eres tla Ladinia“ – eine weibliche Ausstellung Freitag, 1. September 2006, 18.00 Uhr

Das Museum Ladin Ciastel de Tor hat das Jahr 2006 der Frau gewidmet. Bisher wurden bereits zahlreiche Veranstaltungen wie Ausstellungen, Themenabende mit Literatur, Poesie und Film zum Thema Frau angeboten und damit großen Erfolg gefeiert. Das Thema „Frau“ in Ladinien ist vielfältig und bietet deshalb viele Möglichkeiten, um sich damit zu beschäftigen.

In den Monaten September und Oktober wird eine abschließende Ausstellung stattfinden, die von verschiedenen begleitenden Veranstaltungen unterstützt wird. Zu diesem Anlass wird auch ein Katalog erscheinen, wo speziell auf die wichtigsten Facetten dieses weitreichenden Themas eingegangen wird: Die Frau als Museumsthematik (Astrid Schönweger), die Situation der Frau in der ladinischen Geschichte (Ingrid Runggaldier-Moroder), die Analyse einiger weiblichen Figuren in den Dolomitensagen (Prof. Ulrike Kindl), die Erfahrungen der weiblichen Flüchtligen aus den ladinischen Tälern während des Ersten Weltkrieges (Luciana Palla), die ersten Schritte ladinischer Frauen in der Kunstwelt (Danila Serafini), die literarische Tradition und die Rolle der Frau in den Dolomitentälern (Daria Valentin) und eine Analyse der Eigenheiten und Besonderheiten der Trachten der einzelnen Talschaften rund um den Sellastock (Marianne Kosta Valentin). Das rund 200 Seiten starke Werk ist aber als Ansporn für eine zukünftige, noch tiefer greifende Forschungstätigkeit zum Thema Frau gedacht, da es viel mehr interessante Aspekte gibt, die es verdienen, behandelt zu werden.

Die Ausstellung selbst wird ganz bestimmte Aspekte des weiblichen Lebens in Ladinien ins Auge fassen, wie die Kindererziehung, der Krieg, das Leben am Bauernhof, besondere Berufe, die Festtage, die Trachten, die Literatur und die Kunst. Die einzelnen Bereiche werden anhand einer ganz bestimmten Persönlichkeit dargestellt, die sich darin in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten für die ladinische Gesellschaft verdient gemacht hat. Dabei wurde nicht sonderlich auf den Bekanntheitsgrad der Person, sondern vielmehr auf den sozialen und menschlichen Wert ihres Wirkens geachtet. Jede Frau, ob bekannter oder im Verborgenen, hat entscheidend zur Entwicklung der Geschichte der Ladiner beigetragen.

 
Die Ausstellung wird am Freitag, 1. September um 18.00 h im Museum Ladin Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn eröffnet.