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31.08.2007 Eröffnung der II. Trienala Ladina und Vergabe des I. Kunstpreises Richard Agreiter mit dem österreichischen Bundesinnenmisnister Dr. Günther Platter

Richard Agreiter, Epos Europee
Richard Agreiter, Epos Europee

Am 31. August 2007 findet im Museum Ladin Ćiastel de Tor in St. Martin in Thurn die Eröffnung der II. Trienala Ladina und die Vergabe des I. Kunstpreises für Bildhauerei Richard Agreiter statt.

Die Trienala Ladina ist eine Kunstausstellung die alle drei Jahre stattfindet und bei der sich Künstler aus den fünf ladinischen Dolomitentälern sowie alle in der Provinz Bozen wohnhaften Kunstschaffenden, die sich als Ladiner fühlen, bewerben konnten. Ausgesucht wurden die fünf  Teilnehmer von einer internationalen Expertenkommission, die dieses Jahr aus Guido Molinari, Alessandro Riva, Letizia Ragaglia, Ilse Thuile und dem Direktor des ladinischen Museums Stefan Planker bestand. Die ausgewählten Künstler sind: Giancarlo Lamonaca, Ivan Lardschneider, Isabell Pitscheider, Roland Senoner und Willy Verginer.

Zum ersten Mal wurde die Trienala Ladina im Jahre 2004 organisiert, mit dem Ziel, Künstlern die Möglichkeit zu geben ihre Arbeiten auszustellen und sich von Experten bewerten zu lassen. Bei dieser ersten Ausstellung stellten Lois Anvidalfarëi, Thea Blaas, Aaron Demetz, Gerhard Demetz, Philipp Messner und Walter Moroder ihre Kunstwerke vor.

Bei der diesjährigen Ausgabe mussten die Künstler ein Werk, zum ganzjährigen Thema des Museums „Das Spiel“ präsentieren. Die Künstler konnten dazu, alle auf ihre eigene Weise und nach ihren individuellen Vorstellungen anhand von Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei, Installation, Konzeptkunst usw. ihren Ideen freien Lauf lassen.

Während der Eröffnung der Trienala Ladina wird außerdem das erste Mal der Kunstpreis für Bildhauerei Richard Agreiter vergeben. Es handelt sich hierbei um einen Preis der vom Museum Ladin in Zusammenarbeit mit dem Künstler Agreiter gesponsert wird. Mit diesem Wettbewerb, der den Bildhauer/innen aus dem Raum des historischen Tirols vorbehalten ist, soll das Kunstschaffen in diesen Regionen gefördert werden.

Der Künstler Richard Agreiter, geboren 1941, stammt aus einer ladinischen Familie des Gadertales, die 1939 im Zuge der Option nach Steinberg am Rofan in Tirol (Österreich) ausgewandert ist.

Individualismus, Unaustauschbarkeit und die Tendenz hin zum Zeitlosen sind die hervorragenden Qualitäten in der Bildhauerkunst Agreiters. Richard Agreiter ist im Sinne Goethes ein klassischer Bildhauer. Sein Hauptanliegen gilt der menschlichen Gestalt und der Natur. Es ist das Geheimnis des menschlichen Daseins, dem er mit wachem Sinn nachspürt.

Der Wille des Künstlers war es, für seine Kunstsammlung einen neuen Standort zu finden. Sich stets seiner ladinischen Wurzeln bewusst, hat er seine gesamte Sammlung dem Museum Ladin Ćiastel de Tor überlassen, mit dem Zweck die Kunstbildhauerei zu fördern. Im magischen Panorama der Dolomiten und des Gadertales haben die archaischen und sinnlichen Skulpturen Richard Agreiters einen idealen Platz gefunden, in dem sie sich widerspiegeln können.

Dem renommierten Künstler zu Ehren wurde vom Museum Ladin der 1. Kunstpreis für Bildhauerei Richard Agreiter ausgeschrieben, der ausschließlich für die Bildhauerkunst bestimmt ist.

Die Jury des Kunstpreises setzte sich aus Guido Molinari, Alessandro Riva, Letizia Ragaglia, Ilse Thuile und als Vertretung von Herrn Agreiter auch Günther Moschig zusammen. Sie prämiert mit zwei zweiten Plätze ex aequo die Künstler Gerhard Demetz aus Wolkenstein, für sein Werk „I want to be flexible“ aufgrund seiner Fähigkeit, die Ausdrucksweise der Holzskulptur zu erneuern. Die handwerkliche Komponente geht darin eine enge Beziehung zur Alltagsdimension ein, ohne dabei jedoch ein Gleichgewicht zwischen Monumentalität und Innerlichkeit auszuschließen; Hubert Kostner aus Kastelruth und sein Werk „Accesoire“ wegen seiner Fähigkeit, sich kreativ mit den Naturszenarien der Dolomiten auseinander zu setzen. In seinem von konzeptuellem Zuschnitt gekennzeichneten Projekt wird die ästhetische Kraft des Metalls, des mit der Tradition verbundenen Materials, zurück gewonnen.

Zu diesem Anlass wurden verschiedene Ehrengäste eingeladen, darunter der österreichische Innenminister Dr. Günther Platter, Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, Dr. Florian Mussner, Landesrat für die ladinischen Kultur und die Landesrätin für deutsche Kultur und Familie Dr. Kasslatter Mur. Die Einführung zur Ausstellung und zum I. Kunstpreis für Bildhauerei wird von dem bekannten Kunstkritiker Dr. Guido Molinari und dem Mag. Günther Moschig gehalten. Unter den Gästen befinden sich außerdem der Präsident und der Vizepräsident der Sudtiroler Landesmuseen Dr. Bruno Hosp und Dr. Heinrich Huber sowie natürlich der Künstler Richard Agreiter.

Das Museum Ladin lädt alle ganz herzlich zu der Eröffnung der Ausstellung, am Freitag den 31. August um 18 Uhr ins Museum Ladin, in St.Martin in Thurn ein. Die Ausstellung kann bis zum 31. Oktober 2007 von Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr besucht werden.