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Ausstellung "Aquanitis" 31.03 - 30.04.2006

Aquanitis
Aquanitis
Ausstellung „Aquanitis“ im Museum Ladin Ciastel de Tor

Während des gesamten Jahres wird die Frau das zentrale Thema sein, mit ihren verschiedenen Aspekten. Die Veranstaltungen, Ausstellungen und Events werden die Frau in der Kunst, in der Literatur und auch in der Mythologie als Leitmotiv haben.

Und gerade die Mythologie wird die erste Ausstellung am 31. März 2006 prägen. Die „Gana“, eine Frauenfigur aus den Dolomitensagen, die auch in anderen Alpenregionen mit anderen Bezeichnungen vorkommt, wird im Mittelpunkt stehen. Eine der bekanntesten Erzählungen dieser Art ist sicher „La Gana dla Val da Mesdì“, doch auch in anderen Sagen kommt diese geheimnisvolle Gestalt vor, diese „Wasserfrau“, wie sie Ulrike Kindl, eine der größten Expertinnen in diesem Gebiet, bezeichnet. Die „Ganes“ lebten im Einzugsgebiet der Ladiner, gemeinsam mit den Einwohnern von einst. Man erzählt sich, dass sie auf den Bergen und in den Wäldern anzutreffen waren. Dazu sollen sie noch recht ansehnliche Frauen gewesen sein, gutmütig und hilfsbereit. Die Menschen holten sich bei ihnen Rat und sogar die Insekten sollen sie dazu ermahnt haben, die Weizenfelder nicht zu befallen.

Rund um diese Gestalt der „Ganes“ wird die Ausstellung konzipiert und in zwei Teile geteilt. In einem Saal wird ein Film gezeigt, verwirklicht von Peter Mahlknecht, mit einer in der heutigen Welt ambientierten Interpretation. Der 80-minütige Streifen erzählt von einem Wirt, der nach einem Schlaganfall und nachdem er diese mystische Frauengestalt kennen gelernt hat, zum Künstler wurde.

Im zweiten Ausstellungsraum sind die Werke von Filip Moroder Doss zu sehen. Der Künstler hat sich Jahre lang mit den Dolomitensagen auseinander gesetzt und gezielt für das Filmdokument gearbeitet hat. Seine Werke sind auch mehrmals im Film zu sehen.

Der Name „Aquanitis“ ist eigentlich ein erfundenes Wort; es soll aber den Einfluss unterstreichen, den die Mythologie, ausgehend von der „Gana“, auf uns oder im Fall des Filmes, auf den Wirt hat.

Zum Anlass der Ausstellung wird ein Katalog erscheinen. Darin sind zwei Beiträge enthalten: der eine von Universitätsdozentin Ulrike Kindl der Uni Venedig, die sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit den Dolomitensagen im Allgemeinen und mit den „Ganes“ im Besonderen beschäftigt. Der zweite Beitrag stammt von Fiorenzo Degasperi und trägt den Titel: „Die Gestalten des Mythos“. Der Historiker beschreibt auf tiefgründige Art und Weise die Kunst Filip Moroder Doss’.

Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 31. März 2006 um 18.00 h im Museum Ladin Ciastel de Tor bei St. Martin in Thurn, statt.