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Experten tagen zum Immateriellen Kulturerbe in Bozen

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Die Dokumentation und Vermittlung des immateriellen Kulturerbes und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für Museen sind die Themen der zweitätigen Tagung zum Interreg-Projekt „E.CH.I - italienisch-schweizerische Ethnographien zur Valorisierung des immateriellen Erbes“. Sie wird vom Museum Ladin und dem EVAA (Ethnologischer Verein Südtirol) organisiert und findet vom Freitag, 1. bis Samstag, 2. März im Palais Widmann in Bozen statt.

 

„Das Immaterielle Kulturerbe zwischen Forschung und Restitution: Eine Herausforderung für Museen?“ lautet der Titel der zweitätigen Tagung vom 1. bis 2. März im Palais Widmann, Silivus-Magnago Platz 1 in Bozen. Sie ist Teil des Interreg-Projektes „E.CH.I. - italienisch-schweizerische Ethnographien zur Valorisierung des immateriellen Erbes“ und wird vom Museum Ladin Ćiastel de Tor und dem Ethnologischen Verein Südtirol EVAA organisiert.

Zwölf nationale und internationale Experten setzen sich in jeweils halbstündigen Vorträgen mit den Best-Practices in der Dokumentation und Vermittlung des immateriellen Kulturerbes auseinander und mit den Herausforderungen, die dabei für Museen entstehen: a) bei der Erforschung und Inventarisierung des immateriellen Kulturerbes und b) in Bezug auf seine Restitution an die Gemeinschaft und die Nutzung durch das Publikum.

Die Tagung wird am Freitag, 1. März, um 14 Uhr von Florian Mussner, Landesrat für ladinische Kultur, Stefan Planker, Direktor des Museum Ladin und Emanuel Valentin, Präsident des Ethnologischen Vereins Südtirol EVAA eröffnet. Die Vorträge beginnen um 14:30 Uhr und dauern bis 18 Uhr. Am Samstag, 2. März, beginnen die Vorträge um 9:30 und dauern bis zum Ende der Tagung um 13 Uhr.
Sie beschäftigen sich unter anderem mit allgemeinen Aspekten zu den Immateriellen Gütern, mit den nationalen und regionalen Interpretationen der UNESCO-Konvention, dem kulturellen Gedächtnis und den Methoden und Best practices in ethnographischen Museen. Neben Erfahrungsberichten aus dem Projekt E.CH.I. wird das Immaterielle Erbe in Frankreich vorgestellt und über die Flüchtigkeit von Tanzereignissen hinsichtlich der musealen Aufgaben des Bewahrens und Vermittelns reflektiert. Auch wird in einem Dialog über die Dokumentation von handwerklichem Tun am Beispiel des traditionellen Zimmerhandwerks gesprochen.

Das Interreg-Projekt „E.CH.I. - italienisch-schweizerische Ethnographien zur Valorisierung des immateriellen Erbes“ (www.echi-interreg.eu) möchte die immateriellen Kulturgüter in den grenzüberschreitenden italienisch-schweizerischen Gebieten bewahren, dokumentieren und der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Darunter versteht man beispielsweise mündliche Überlieferungen, Sprachen, Rituale, Bräuche, Feste und Tänze, sowie alte Bauernweisheiten. Die Erhaltung dieser Kulturgüter wird von einem UNESCO-Übereinkommen aus dem Jahr 2003 vorgesehen, dem bis jetzt insgesamt 139 Staaten beigetreten sind.

Das Museum Ladin Ćiastel de Tor in St. Martin in Thurn (Gadertal) beteiligt sich stellvertretend für Südtirol am Projekt E.CH.I. mit Forschungen und Dokumentationen zu alten Bräuchen und Ritualen in Gröden unter Leitung des ladinischen Ethnologen und Sozial- und Kulturanthropologen Emanuel Valentin. Neben Südtirol nehmen auch die Regionen Lombardei, Aostatal und Piemont, sowie die Schweizer Kantone Wallis, Tessin und Graubünden teil.

 

Die Tagung wird in deutscher und italienischer Sprache mit Simultanübersetzung gehalten. Das detaillierte Programm findet sich im Anhang.

Die Vortragenden sind: Laura Bonato (Abteilung für Anthropologische Studien, Universität Turin), Martina Steiner (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien), Valentina Lapiccirella Zingari (Italienische Gesellschaft für Museographie und demo-anthropologische Guter SIMBDEA), Chiara Bortolotto (École des Hautes Études en Sciences Sociales EHESS, Paris), Renata Meazza (Archiv für Ethnographie und Sozialgeschichte AESS, Region Lombardei), Alberto Garlandini (Präsident des Italienischen Nationalkomitees des International Council of Museums ICOM), Anette Rein (International Committee for Museums of Ethnography ICME), Vincenzo Padiglione (Department für Psychologie der Entwicklungs- und Sozialisierungsprozesse, Universität La Sapienza Rom), Elisabeth Tauber (Fakultät für Bildungswissenschaften, Freie Universität Bozen) und Josef Tauber (Experte für das Zimmermannhandwerk), Daniela Perco (Ethnographisches Museum der Provinz Belluno und des Nationalparks Bellunesische Dolomiten), Ilaria Guglielmetti (Polytechnische Universität Mailand) und Emanuel Valentin (Fakultät für Bildungswissenschaften, Freie Universität Bozen).

 

 

Für weitere Informationen und Einschreibung (Eintritt frei) bitte Anhang beachten:

info@ev-aa.org
www.echi-interreg.eu

www.museumladin.it
www.ev-aa.org

 

 

Anhang: Tagungsprogramm und Einschreibeformular